ivy – in Sydneys Clubszene hängt die Latte jetzt hörbar höher
Wie bei der Entstehung von Einkaufszentren gibt es auch in der Unterhaltungsbranche die Tendenz, eine Vielzahl von Ausgeh-Angeboten in einem einzigen Komplex unterzubringen. Anders jedoch als die weltweit uniformen Shopping Malls müssen erfolgreiche Entertainment-Zentren auch optisch aus der Masse ragen, um ihr Publikum zu erreichen. Der italienische Modedesigner Robert Cavalli steht mit seinem Namen für einen Komplex, der demnächst in Dubai eingeweiht werden soll, in Sydney hat der dynamische Unternehmer Justin Hemmes als Flaggschiff seiner Merivale Group am 2008 das ivy in der George Street eröffnet – eine so abwechslungsreiche Ballung von Lokalen, Lounges und Clubs, dass man lustvoll durch den Abend und die Nacht schwelgen kann kaum irgendwo sonst.
Die abgeschlossene erste Bauphase ist beileibe kein vager Ausblick auf das, was noch kommen soll. Es gibt sechs Bars und vier Restaurants, und jedes Lokal ist einzigartig stylisch eingerichtet – man darf also gespannt sein, was Mister Hemmes für den nächsten Bauabschnitt noch in petto hat. Im ivy gibt es kein Nullachtfünfzehn, nichts Billiges, nichts Gewöhnliches; dennoch ist es kein Elfenbeinturm für die Schönen und Reichen, und – das mag überraschen – es ist auch kein Nepp. Bei allem steht die Qualität im Vordergrund, selbst bei der Hintergrundmusik. "Die Systeme sind amtlich", wie John Collyer von Audio-Provider Avsound erklärt.
"ivy hängt die Latte in der Entertainment-Branche in Sydney spürbar höher. Das gleiche wollen wir auch mit den Audio-Systemen erreichen. d&b ist für uns 'HiFi im Großen', es hat die Qualität einer ausgezeichneten Heimanlage, zusätzlich aber kann man den SPL hochjagen." Braucht man das denn in Bars und Speiselokalen? "Wir haben für die Hintergrundmusik eine Acht-Wege-Stereoanlage eingebaut – ein MP3-System auf der Basis von Emstream –, dazu eine Reihe Input-Links von den DJ-Pulten. Fast jede Nacht legt hier irgendwo jemand auf. Über Mittag und unter der Woche wird der Schallpegel niedrig gehalten, aber Freitag und Samstag werden die Regler bis zum Anschlag hochgefahren."
Avsound bekam den Vertrag mit der Merivale Group vor zwei Mitbewerbern, nachdem sie ein Konzept zur Beschallung entworfen und auch Probeinstallationen angebracht hatten. Die Spezifikation war von einem Ingenieurbüro vorgegeben. Das System verteilt sich auf zehn Bereiche mit jeweils zehn Unterbereichen, die über Links von BSS London über ein AMX-Kontrollsystem laufen." Dass im ganzen Gebäude auch mehrere Großbildschirme verteilt sind, die ihre Signale über AMX-Endeleo empfangen, ist wenig überraschend. "Das EVAC-System ist direkt in die PA eingespeist, denn der Kunde wollte keine zwei verschiedenen Lautsprecheranlagen. In einer Notsituation brauchen wir 93 dB, und mit d&b klappt das spielend, selbst wenn der Geräuschpegel im Hintergrund hoch ist. Die akustische Umgebung ist jeweils sehr unterschiedlich – von einem drei Meter hohen Raum mit Marmorwänden, Glastheke und Steinboden bis hin zu dem Lokal, das meines Erachtens den besten Klang hat: vier Meter hoch, samtbespannte Wände, hochfloriger Teppich." In beiden Räumen finden sich Ci80 als Hauptlautsprecher, der Marmorraum hat noch einen maßgeschneiderten Ci-SUB passend zum Dekor, das Samt-Zimmer den ganz normalen. In den anderen Lokalen sind fast hundertfünfzig E0 und ein paar E12 verteilt, alle gespeist per E-PAC oder D12 und gesteuert über R1.
"Es war ein beachtliches Projekt", sagt Collyer, "und die Unterstützung von National Audio Systems, dem australischen d&b-Vertrieb, war durchgängig ausgezeichnet." Nach der Fertigstellung werden im ivy neunzehn Bars und acht Restaurants ihr Publikum erwarten.