Crystal Sound und d&b Hand in Hand auf der Loveparade 2007 in Essen
Der von DJ Dr. Motte 1989 ins Leben gerufene Berliner Techno-Umzug, viel geliebt, viel geschmäht, oft totgesagt, hatte nach zweijähriger Zwangspause im vergangenen Jahr ein Comeback erlebt. Die langwierigen Neuverhandlungen mit dem Senat erwirkten allerdings in diesem Jahr einen Umzug ins Ruhrgebiet. Die Love Parade in Essen? Ob das gut gehen würde? Weg aus dem vertrauten Berlin? Im grauen Ruhrpott? Na und wie das ging: Mehr als eine Million Fans verwandelten die Essener Innenstadt in eine riesige Partymeile. Begeistert hatten die Raver kurz nach 14 Uhr den Start von 27 Paradewagen auf einem 2,5 Kilometer langen Rundkurs gefeiert. Essens Innenstadt füllte sich zu einer gigantischen Elektro-Feier-Meile. Fans aller Altersklassen genossen bei strahlendem Sonnenschein die entspannte Stimmung in der Fußgängerzone. Selbst die Polizei sprach von einer "friedlichen Partystimmung".
Crystal Sound aus Karlsruhe betreute dieses Jahr die zentrale Abschlussveranstaltung und zeichnete für die Beschallung der Hauptbühne auf dem Berliner Platz verantwortlich, wacker unterstützt vom d&b Application-Support. Sounddesigner Frank Vogelsang von Lopa und der verantwortliche Projektleiter aus dem Hause Crystal Sound, Michael Rabold samt Team aus 11 Technikern setzten bei der Beschallung aus den hier schon öfter genannten Gründen auf die J-Serie von d&b audiotechnik.
Die eigentliche Herausforderung bestand darin, den gesamten Berliner Platz aus der zentralen Position der Bühne heraus so zu beschallen, dass ein gleichmäßiges und dem Anlass gemäßes Klangbild über den gesamten Bereich der Zuhörerfläche erzielt wird - ohne dabei gegen die von der Stadt Essen gemachten Auflagen in Sachen Schallpegelbegrenzung zu verstoßen. Der maßgebliche Messpunkt lag hier beim nächsten Anwohner in ca. 90 m Entfernung. Der erlaubte äquivalente Schalldruckpegel lag an dieser Stelle bei 85 dBA, was auf einen Maximalpegel von 92,6 dBA am FOH hinauslief.
Neben der J-Serie kamen neben M2 und M4 auch C7-TOPs und -SUBs als DJ Fill zum Einsatz. Eine Besonderheit war die Ansteuerung der insgesamt 132 D12 Verstärker mit der d&b eigenen Remote Software über ein CAN-Bus-Netzwerk. Dies ermöglichte neben der kompletten Systemüberwachung eine schnelle Inbetriebnahme des Systems, da während des Einmessvorgangs alle notwendigen Delayzeiten und Filter in den Amps schnell und problemlos gesetzt werden konnten. Front- und Monitorkonsole war jeweils ein Yamaha PM 5DRH. Die Anbindung der Ü-Technik erfolgte über Neumann Aktiv Splitter. Für EB Teams wurde in der Medienstraße und auf der Pressetribüne diverse Summen mittels eines Optocoresystems DD 32/X6in & X6 out zur Verfügung gestellt.