Thunerseespiele 2015: Die Liebe siegt mit d&b
Am Tor zum Berner Oberland begeistern die Thunerseespiele in jedem Jahr weit über 70.000 Besucher. Vor einer atemberaubenden Alpenkulisse, in welcher Eiger, Mönch und Jungfrau den pittoresken natürlichen Backdrop bilden, werden auf einer der schönsten Seebühnen Europas Musicals von Broadway-Klassikern bis zu aufwändig inszenierten Eigenproduktionen aufgeführt – bei gutem Wetter sind unvergessliche Sommerabende garantiert!
Vom 8. Juli bis 22. August 2015 stand im schweizerischen Thun das Musical „Romeo und Julia“ auf dem Programm. Die Inszenierung verzichtete auf tradierte Theaterbilder und übertrug den klassischen Plot in ein zeitgenössisches Milieu, die Show war mit artistischen Kampfkunst- und Bike-Einlagen durchsetzt. Als Spielfläche diente eine rosafarbene Halfpipe, welche ebenso wie die großzügig dimensionierte Zuschauertribüne mit den „Füßen“ im seichten Seewasser stand.
Im dreizehnten Jahr ihres Bestehens setzten die Thunerseespiele erneut auf Qualität: Professionelle Musical-Darsteller, versierte Tänzer, ein formidables Live-Orchester sowie eine Vielzahl weiterer Mitwirkender erfüllten die hoch gesteckten Erwartungen. Auch in puncto Klang wusste das Musical am See vollauf zu überzeugen: Hochwertige Systemlösungen aus dem Portfolio von d&b audiotechnik sorgten für einen exzellenten Sound.
Für den guten Ton bei den Thunerseespielen 2015 war wie in den Vorjahren Thomas Strebel, Gründer und Teilinhaber der Basler audiopool GmbH (www.audiopool.net), verantwortlich. Der erfahrene Audio-Engineer kann auf umfangreiche internationale Erfahrungen in quasi sämtlichen Segmenten der Musikproduktion verweisen.
Zum ersten Mal wurden die Thunerseespiele im Jahr 2015 ausschließlich mit Lautsprechersystemen von d&b audiotechnik beschallt. Thomas Strebel hatte sich bewusst gegen Line-Array-Lösungen entschieden und gab sich im Gespräch als Fan von Punktquellen-Konzepten zu erkennen - auch losgelöst von windbedingten Freiluftproblematiken. Für Wetterumschwünge, die im Berner Oberland durchaus heftig ausfallen können, sah man sich in Thun bestens gerüstet: „Die Audiotechnik ist mittlerweile im Großen und Ganzen ziemlich wetterfest - dafür muss man den Herstellern ein Kompliment machen!“, so Thomas Strebel. Das Audio-Equipment für die Thunerseespiele 2015 wurde von PRG Schweiz geliefert.
Unsichtbar für die Zuschauer waren in das Halfpipe-Podium Lautsprecher integriert. Die erste Wellenfront wurde in geeigneten Szenen durch in das Bühnenbild eingepasste Q7 (stehend, oberhalb der Aufgangs-/Abgangstüren) und T10 (liegend, am Orchestergraben) abgestrahlt. Sofern die vorgenannten Lautsprecher nicht aktiv waren, erreichte der Schall die vorderen Zuschauerreihen aus acht in die Rampe integrierten Positionen: Letztere waren als Fullrange-Stacks mit einer Q1 und einem separat angesteuertem Q-SUB bestückt, an den mittleren Positionen kamen jedoch auch 1 x Q1 plus 2 x Q-SUB sowie separat betriebene Q1 oberhalb des Orchestergrabens zum Einsatz.
Die vorderen Lautsprecher des Setups deckten eine Tiefe von etwa 16 Meter ab, bevor eine Delay-Line mit sechs Positionen ins akustische Geschehen eingriff: Fünf Meter hohe, schwarz lackierte Poles, auf denen jeweils ein T10 Lautsprecher thronte, waren im Publikumsbereich aufgestellt worden.
Die T10 fanden in Thun erstmals als Delay-Line Verwendung: „Sie klingen fantastisch und sind dabei so kompakt, so dass sie die Sicht der Gäste nicht unnötig beeinträchtigen“, erläuterte Thomas Strebel. Zwischen dem Gästebereich unmittelbar vor der Bühne und den hinteren Sitzplätzen wurde ein Pegelabfall von etwa 6 dB eingestellt, so dass optisches Erleben und Höreindruck perfekt korrespondierten und bei den Zuhörern kein Befremden ausgelöst wurde - vielmehr wurde der Sound als „natürlich“ wahrgenommen. „Die Idee ist, dass die Gäste unabhängig von ihrem Sitzplatz keine Lautsprecher bewusst wahrnehmen“, erläuterte Thomas Strebel.
Die Zuschauertribüne war von Surround-Lautsprechern umgeben, welche passend zur Inszenierung mit Ausnahme einer Fahrzeugexplosion keine spektakulären Effekte wiedergaben, sondern vielmehr für eine subtile akustische Einhüllung der Gäste auf dem Open Air-Gelände sorgten. Den künstlich erzeugten Raumeindruck lieferten hochwertige externe Hallgeräte. Auf jeder Tribünenseite befanden sich jeweils drei Positionen mit T10 Lautsprechern, welche durch sechs Positionen am hinteren Abschluss der Tribüne ergänzt wurden. Eine VIP-Lounge wurde zusätzlich mit fünf E3 beschallt, welche bei dezentem Pegel und einer passenden Zeitverzögerung für eine Auffrischung der Signale sorgten.
Die Subwoofer waren unterhalb der Tribüne im Nüssli-Gerüst versteckt - die Positionierung sorgte dafür, dass sich bei den Gästen trotz vergleichsweise geringem Pegel ein eindrücklicher Effekt einstellte. Unterhalb der Delay-Positionen befand sich jeweils ein Q-SUB (insgesamt sechs Stück). Hinzu gesellten sich fünf J-SUB, die während musikalisch passender Passagen für eine bemerkenswerte Basswiedergabe sorgten.
„ArrayCalc von d&b schätze ich als sehr gutes Tool“, antwortete Thomas Strebel auf die Frage nach einer vorab erstellten Simulation. Als PC-Programm kam auf einem Laptop die R1 Fernsteuersoftware in Kombination mit einem R60 USB-auf-CAN-Interface zum Einsatz. Entzerrung und Time-Alignment wurde mithilfe der in die Endstufen (D12 und D6) integrierten DSP-Module realisiert. Die d&b Verstärker waren sowohl analog als auch digital angebunden: Im Regelfall erhielten sie analoge Signale aus einer mehrkanaligen DSP-Audiomatrix; die digitale Anbindung stand als Havarieverbindung unter Umgehung der Matrix bereit.
„Die Hauptbeschallung setzte sich bei den Thunerseespielen immer schon aus Komponenten von d&b zusammen“, erklärte Thomas Strebel. „Was den Ton anbelangt, haben wir am See stets extrem positive Rückmeldungen von ganz unterschiedlichen Personen erhalten. Das ist insofern bemerkenswert, als es in der Regel keine Anmerkungen gibt, wenn alles in Ordnung ist - sofern etwas nicht stimmen würde, wären ohnehin ganz schnell Klagen zu vernehmen. Auch Audio-Professionals äußern sich immer wieder lobend über den Sound bei den Thunerseespielen – mir wird gesagt, dass die Klangqualität nichts zu wünschen übrig lässt. Über das Material von d&b sind wir sehr glücklich!“