Die Schönen Künste mit d&b
Auf den ersten Blick ist die Geschichte ganz einfach: Es gibt eine Multifunktionskunsthalle und dazu einen passenden Etat für die Umgestaltung der Raumakustik. Und in vieler Hinsicht stützt die rasche Umsetzung des Projekts die Leichtigkeit des Ganzen. Doch im Detail ist die Sache natürlich komplexer, dreht es sich beim Umbau des Centro de Bellas Artes, CBA – nach dem Politiker und Philanthropen auch Luis A. Ferré Performing Arts Center genannt –, im puertoricanischen Santurce nicht nur um die Installation neuer Technik, sondern um einen kulturellen Umschwung, mit dem das Gebäude auf einen Schlag ins 21. Jahrhundert katapultiert wurde.
„Dass dieses Projekt etwas sehr Besonderes sein würde, wussten wir, als man uns im Zuge der Ausschreibung gebeten hat, alle drei Veranstaltungssäle des CBA auszurüsten und die Soundsysteme hier bei uns in Saratoga Springs, New York, zu designen, bevor sie nach Puerto Rico geschifft werden sollten“, erzählt Michael Cusick von SAVI, der das Projekt geleitet hat, nachdem seine Firma den Zuschlag bekommen hatte. „Daryl Bornstein, der unabhängige Audio-Berater, den das CBA beauftragt hatte, wollte ein vollständiges Modelldesign und einen Testlauf im Beisein der Auftraggeber in den Räumen von SAVI. Die einzelnen Anforderungen an die Vorinstallationen waren enorm, wenn auch durchaus berechtigt. Abgesehen von der neuen Technik, mit der sie sich auseinandersetzen mussten, war das Zeitfenster von nur einem Monat, in dem alle drei Systeme installiert, getestet und gebrauchsfertig sein mussten, äußerst eng.“
Bornstein hatte für alle Säle d&b Systeme vorgesehen. Die beiden größeren Räume bekamen dazu hin Midas-Konsolen, der kleinere Raum, genannt Teatro Experimental, eine Yamaha. „Nach Bornsteins Design bekam der größte Saal, die Sala de Festivales mit 1875 Plätzen, ein Line Array der J-Serie“, sagt Cusick. „Die kleinere Sala de Drama, 775 Plätze, und das Teatro Experimental bekamen ein Q-System. Die Installation im Experimental ist jedoch etwas ungewöhnlich – es ist ein Vierer-System mit einem zusätzlichen B4-SUB in jeder Ecke. Auch im großen Saal wird mit vier J-INFRA-SUBs auf dem Boden und einem Array aus viermal zwei J-SUBs über dem Proszeniumsbogen großer Wert auf eine potente Verstärkung im Tieftonbereich gelegt, denn außer den regelmäßig stattfindenden Orchesterkonzerten, Opern und Musicals gibt es hier auch viele Salsa-Veranstaltungen, die einen starken, satten Bass verlangen.“
SAVI hat sich das d&b Netzwerk zunutze gemacht und für dieses große Projekt Carlton Audio aus Florida hinzugezogen. Firmengründer Chris Carlton schickte den Toningenieur Rodrigo „Drago“ Herrera nach Puerto Rico, denn er hat nicht nur große Erfahrung mit Digitalkonsolen und d&b Lautsprechern aus allen Serien – er spricht auch fließend Spanisch. „Unsere Installation hat Chris Dietrich geleitet“, erklärt Cusick. „Er ist mit einem kleinen Team auf die Insel gereist und hat innerhalb eines Monats, in dem die Säle außer Betrieb waren, die Verkabelungen sowie die meisten Vorbereitungen für die Installation vorgenommen. Jason Waggoner von d&b USA kam aus Asheville, North Carolina, und hat uns mit dem WaveCapture-Programm bei der Einstellung und beim Feintuning geholfen.“
„Für uns war es ein großes Abenteuer“, sagt Josephine Marquez, Sprecherin des CBA. „Dennoch war alles, angefangen bei der Ausschreibung über die Installation und die Schulungen bis hin zur Inbetriebnahme, problemlos gewesen. Wir sind begeistert von SAVI und allen anderen Beteiligten. Der Klang ist absolut atemberaubend.“