Expresslösung. d&b Soundscape bringt Starlight Express auf Kurs.

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Zum 30. Jubiläum des Hitmusicals Starlight Express von Andrew Lloyd Webber gönnte sich die Produktion eine gründliche Überarbeitung. Lloyd Webber komponierte neue Lieder, sortierte veraltete Charaktere aus und brachte die Show auf Kurs in Richtung 21. Jahrhundert. Dies schloss ein technisch bahnbrechendes neues Klang-Szenario des preisgekrönten Sound-Designers Gareth Owen in Zusammenarbeit mit Sound-Designer Russell Godwin und Produktionsingenieur Andy Green ein.

Owen wollte etwas vollkommen Neues und war überzeugt, dass das Theater von Starlight Express „den perfekten Raum für d&b Soundscape“ darstellt.

Für Sound-Designer bietet d&b Soundscape neue kreative Möglichkeiten im Vergleich zum traditionellen Links-rechts-Stereoaufbau. Mit Soundscape können Klang-‚Objekte‘ unabhängig voneinander positioniert werden: Quellen lassen sich genau dort platzieren, wo das Auge dem Gehirn mitteilt, dass sie sein sollten, oder sie können für Effekte kreativ manipuliert werden. Am wichtigsten ist allerdings, dass das gewählte Klangbild im gesamten Publikumsbereich konsistent ist.

„Soundscape erlaubte mir, verschiedene Bandtypen zu schaffen“, sagt Owen. „Es gibt eine recht intime Nummer, ähnlich einer kleinen Kneipenband; dafür gruppierte ich alle Trommeln zusammen an einer Stelle, nahm die Gitarren und den Bass und verteilte diese um sie herum und ‚zeichnete‘ so quasi eine kleine Kneipenband auf dem Bildschirm. Es klingt, als höre man die Instrumentengruppen zusammen.

„… für eine der elektronischeren Nummern verteilte ich alles um das Surround-Feld, so dass alles von überallher kam. Nach einer Weile fingen wir an, diese Objekte auch zu animieren, so dass Gitarren um das Publikum herumwirbelten und alles in den Hall einhüllten. Das hat enorm Spaß gemacht.“

Starlight Express war eine vollständige 360˚-Surround-Anwendung mit einigen Herausforderungen. 

Als Owen anfänglich Arrays aus jeweils sieben V-Serie Lautsprechern entlang der Front-Traverse hängen wollte, wandte Steve Jones von d&b ein, dass die kleinere Y-Serie vollkommen ausreichend wäre. Simulierte Modelle in d&b ArrayCalc und EASE zeigten, dass mindestens acht Boxen benötigt würden, um die erforderliche vertikale Front-to-BackAbdeckung zu erzielen. Um also die Sichtlinien so gut wie möglich zu erhalten, wurde die Y-Serie spezifiziert. Owen meinte: „… es funktioniert alles absolut wunderbar.“

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Owen entschied sich für die Konsole Avid S6L als sein FoH-Mischpult. Per Soundscape OSC-Plug-in für Avid wird die Konsole direkt an die d&b DS100 Signal Engine angebunden, den zentralen Audio-Prozessor, auf dem Soundscape basiert. Dies ermöglicht das Positionieren der Objekte direkt über das Pult, auch wenn das Team darüber hinaus viel Gebrauch von Maus und Touchscreen macht, um Objekte innerhalb der d&b R1 Fernsteuersoftware hin und her zu schieben.

Das System-Design umfasst einen Backup DS100 Signal Prozessor. „Wir lassen zwei DS100 in dualem redundantem Modus laufen“, erklärt Owen. „Wir verwenden die Autograph Dante Changeover Box und lassen 64 Datenströme über Dante in beide Einheiten laufen, nehmen die 64 Ströme dann heraus und leiten sie weiter in den Switch, so dass wir am Ende eine Haupt- und eine Backup-DS100 haben. … wir mussten es nicht ein einziges Mal anfassen – zu absolut keinem Zeitpunkt gab es auch nur das geringste Problem.“

„Als ich zu Russell und Andy das erste Mal sagte, dass wir etwas völlig anderes in unserer ersten großen Show für Andrew Lloyd Webber machen würden, sahen sie mich an, als wäre ich verrückt. Man muss ihnen hoch anrechnen, dass sie mich trotzdem unterstützten und wir es erfolgreich umsetzen konnten. Auch Phil Hurley und sein Team bei Stage Sound Services, Lieferanten der Show, erfüllten ihre Aufgabe großartig. Sie belieferten den anfänglichen ‚Really Useful Group‘-Workshop und kümmerten sich so gut um uns, dass wir alle sagten, warum sollten wir mit jemand anderem zusammenarbeiten wollen?“

Um seine Zufriedenheit mit Soundscape abschließend zu unterstreichen, erzählt Owen: „Ich lade die Besetzung immer in das Auditorium zum Zuhören ein, normalerweise zur Ouvertüre der Show. Und normalerweise setze ich sie an eine Stelle, von der ich weiß, dass der Klang dort gut ist. Dieses Mal aber bestand ich darauf, dass sie  im Theater umherlaufen und von jedem beliebigen Punkt zuhören konnten– in dem Wissen, wie großartig Soundscape seine Arbeit macht und dass das Design für einen gleichmäßigen Klang im gesamten Raum sorgt.“

Ihre Reaktion? „Es gab Tränen“, sagt Owen und schmunzelt, „So schlecht fand ich‘s persönlich nicht...

Ich war gewohnt, Sound-Effekte wie Audiokanäle zu behandeln. Beim Mischen und Erstellen von Effekten in Soundscape sendet man nichts an Kanäle, man sendet an Objekte und dann platziert man diese Objekte, wo man sie haben will. Sobald ich mich daran gewöhnt hatte, ergaben sich für mich viel mehr Möglichkeiten.“

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