Die Reise nach Westen. Eine alte Geschichte neu besungen

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Die Oper Monkey – Journey to the West, eine Koproduktion von Manchester Festival, der Staatsoper Unter den Linden und dem Théâtre du Châtelet, wurde am 28. Juni 2007 zur Eröffnung des Manchester International Festival uraufgeführt und feierte dort zwei Wochen lang große Erfolge. Auch in Paris wurde die Oper begeistert aufgenommen. Zum Chinesischen Neujahrsfest hatte sie am 9. Februar im British Museum ihre Londoner Premiere, sie soll nun im Mai und Juni beim Spoleto Festival in Charleston, South Carolina, aufgeführt werden, danach kommt sie nach Berlin.

"Die Reise nach Westen" (Xi Jou Ji), von Wu Chen'en um 1550 geschrieben, ist einer der vier klassischen Romane Chinas, eine der populärsten Volkserzählungen, die weit über China hinaus bekannt ist: Ein Mönch soll zum westlichen Himmel reisen und die Schriften Buddhas nach China bringen; begleitet wird er unter anderem auch von Sun Wukong, dem König der Affen, einem der bekanntesten mythischen Geschöpfe Chinas: eine übernatürliche Wesenheit, "als steinernes Ei aus einem Felsen geboren, befruchtet vom Wind, geschaffen aus den reinen Essenzen des Himmels, den feinen Düften der Erde, der Kraft der Sonne und der Anmut des Mondes."

Die Oper mit einer Choreografie von Chen Shi-Cheng, Musik von Damon Albarn und mit einer künstlerischen und visuellen Umsetzung von Jamie Hewlett ist eine Mischung aus Peking-Oper und Zirkusspektakel. Shi-Cheng war fasziniert von der bezwingenden Kombination von Musik und Virtualität, die Damon Albarn, der berühmte Sänger und Frontman von Blur, und Jamie Hewlett, Zeichner und Co-Autor von Tank Girl, mit ihrer Darkpop-Cartoon-Band Gorillaz seit 1998 gelingt. Vor allem hat ihn begeistert, dass die beiden Engländer die Reise nach Westen seit ihrer Kindheit kennen und lieben; so basiert die Manga-Serie Dragonball beispielsweise auf diesem Roman.

Die Show ist eine atemberaubend wilde Herausforderung, um das Mindeste zu sagen. Zwölf chinesische Sänger performen auf Mandarin, etwa 50 chinesische Akrobaten, Schlangenmenschen und Krieger tummeln sich auf der Bühne, während bis zu sieben Trapezkünstler gleichzeitig am Himmel fliegen. Die Partitur ist ähnlich komplex. Im Orchestergraben spielen 30 Musiker zum Taktstock des Maestro nicht nur konventionelle westliche Instrumente wie Blechblas-, Perkussions- und Saiteninstrumente – Sounddesigner Barry Bartlett nennt die Instrumentierung der Oper "die umfassendste musikalische Palette, mit der ich je zu tun hatte".

Thomas Bloch, spezialisiert auf seltene Instrumente, spielt die Glasharmonika, 1751 von Benjamin Franklin erfunden, und das "Cristal Baschet", das auf die Prinzipien des Euphons (1800) zurückgeht und 1952 von den Brüdern Baschet wiederentdeckt wurde – zwei alte, vergessene eigentümliche Instrumente, bei denen der Ton mit feuchten Fingern über die Ränder von Glasglocken bzw. über Glasstäbe an die Resonanzkörper weitergegeben wird. Das "Ondes Martenot" hingegen ist ein 1928 entwickeltes monophones elektronisches Instrument mit einem unbeschreiblichen Schwingungsklang.

Albarn setzt chinesische Zupfinstrumente wie Pipa (Laute), Zhong Ruan (Gitarre) und Guzheng (Wölbebrettzither) ebenso ein wie Synthesizer, Piano, Orgel, Singende Sägen und Drehleiern. Und damit es einem auch ja nicht langweilig wird, hat Albarn, ermutigt von seinem musikalischen Leiter David Coulter, auch noch ein weiteres schrilles Instrument von 1929 wiederausgegraben und neu in Auftrag gegeben: das Klaxophon. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich dabei um eine Reihe Hörner, besser gesagt Hupen, die von einem Kompressor angesteuert werden, der wiederum über Tasten aktiviert wird. "Damit kann man Tonleitern spielen", weiß Bartlett, "und es klingt ohrenbetäubend." Den Klang hat Bartlett natürlich etwas gedämpft.

Um all den Anforderungen, die die Aufführung aufgrund der großen Dynamik stellt, gerecht werden zu können, wollte Bartlett d&b Systeme einsetzen. Seine PA basiert auf der Q-Serie, die er bei der Weltpremiere in Manchester eingesetzt hat. In Paris hat er eine dreischichtige Links-Rechts-Formation auf verschiedenen Ebenen angebracht, um den Großteil des Châtelet-Theaters zu beschallen, die restlichen Bereiche hat er mit einer Mischung aus Ci80s und hauseigenen E3s für das Under-Balcony-Delay abgedeckt; auch die C7 SUBs des Châtelet hat er in die Konfiguration eingebaut. "Zum Glück hatte d&b Paris noch die EASE-Simulation, die vor ein paar Jahren gemacht wurde, als die d&b Systeme im Châtelet-Theater installiert wurden", sagt Bartlett, "dadurch konnten wir in diesem außerordentlich anspruchsvollen Auditorium optimale Positionierung und Coverage erreichen."

Die Main-PA lief über D12 Verstärker, die über AES Inputs direkt von den Digidesign Venue FoH Stage Racks befeuert wurden, und das ganze System wurde über Rope C gesteuert. Albarn briefte Bartlett für die Eröffnung: "Wie eine Oper mit Club Bass." Damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen.

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