Wilde Klänge im Naturpark Los Picos de Europa
Im Heiligen Jahr 2006 pilgerten Tausende Menschen zum Kloster Santo Toribio, das 1256 im kantabrischen Liébana-Tal gegründet wurde und nun Schauplatz unzähliger Aktivitäten und kultureller Ereignisse war. Höhepunkt und Abschluss bildete dann im April 2007 das Show-Spektakel "IDE. Luz en la montaña" - präsentiert von La Fura dels Baus. Die katalanische Theatergruppe, 1979 in Barcelona gegründet, ist berühmt für ihr innovatives und furios interpretiertes "urbanes" Theater, in das nicht zuletzt das Publikum maßgeblich mit einbezogen wird. So gestaltete La Fura dels Baus beispielsweise die spektakuläre Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 1992 in Barcelona, Aufsehen erregte auch die Massenorgien-Szene in Tom Twykers Das Parfüm – die Geschichte eines Mörders (2006). In Liébana brachte die Compagnie vor der atemberaubenden Kulisse des Nationalparks Los Picos de Europa mit "IDE" ein Stück zur Aufführung, das Märchenfiguren und überlieferte Geschichten der Region integrierte. Da die Verwaltung des Nationalparks strengste Lautstärke- und Licht-Auflagen gemacht hatte, um Flora und Fauna zu schützen, hatte der Veranstalter Goma 2 Producciones Audiovisuales die führende Event-Firma Siempre Creativos mit dem Rigging beauftragt. Tonmeister David Castello entschied sich für D12 Verstärker und das Line Array System der J-Serie. Zusammen mit David Rosello von d&b Spanien und Jonas Wagner vom Application Support in Backnang installierte das Tonteam vier Rigs mit geflogenen J8 und J12 sowie gestackten J-Subwoofern und einem kleinen Q1-Lautsprecher-Stack, das den Raum zwischen den J-Rigs abdeckte. "Die erforderliche Klangdämpfung hinter den Haupt-Arrays war nur mit der J-Serie zu erreichen", sagt Rosello. In "IDE" erzählt La Fura dels Baus die Geschichte vom bösen, einäugigen Riesen Ojancano, der in kantabrischen Dörfern Angst und Schrecken verbreitet, bis sich die Fee Ajana opfert - der Riese ist ihrer Schönheit verfallen und verliebt sich in sie. Die Dorfbewohner nutzen die Trance des Riesen aus, sie erklimmen seinen Körper, blenden ihn und setzen seiner grausamen Herrschaft ein Ende. Als Spezialeffekte wurden ein neun Meter hoher beweglicher Riese und ein großes Rad eingesetzt, das, mit Schauspielern im Inneren, an einem Kran hing und sich drehte: Symbol für die vergehende und dennoch ewige Zeit. Pyrotechnische Effekte waren im Nationalpark zwar verboten, doch La Fura dels Baus begeisterte dreitausend Zuschauer mit dem raffinierten Einsatz von Licht, Bildern, Feuer und Musik, komponiert von Miki Espuma, dem musikalischen Leiter der Gruppe, und verstärkt mit der d&b J-Serie.